Der Neuanfang nach dem Krieg

Bei Kriegsende gab es weder Feuerwehr noch Feuerwehrspritze. Eines Tages kamen die Amis und holten den bisherigen Wehrführer Eichten, er müsse eine Feuerwehrspritze organisieren. Da die Auwer völlig kaputt war, holte man die kleinere Wischeider. Sie wurde nach Auw geschleppt und auf ,Hackens Pesch“ aufgestellt. Die Amis besorgten zwei gro8e Jauchefässer. Die wurden fein sauber gemacht. Dann musste mittels der Fässer und der Pumpe eine Badeanstalt für amerikanische Soldaten installiert werden. Die Pumpe musste das Wasser aus einem Pütz heraufholen, denn die Wasserleitung hatte vorne am Dorfeingang schon einen Volltreffer bekommen und konnte so nur die ersten paar Häuser im vordersten Dorf versorgen. Das Wasserpumpen mit 2 mal 4 Mann besorgten die Amis selber. Aus Benzinkanistern bastelte man eine Heizanlage. Drumherum kam ein Zelt.

Dann ging es los: jeden Abend brachten große LKW ganze Ladungen verdreckter und ungepflegter Soldaten der US-Army zur befohlenen Körperpflege nach Auw. Den zwangsweise angestellten Brandmeister und Installateur bezahlten die spendablen Amerikaner mit Stangen von Cigarettes Marke Camel and Chesterfield. Die schöne alte Pumpe von Wischeid ist später wieder nach Wischeid zurückgebracht worden. Leider wurde sie dann einem Althändler verkauft.

Die Auwer Feuerwehr stand praktisch vor dem Nichts. An eine Neugründung dachte keiner. Man hatte andere Sorgen. Aber die Zeit forderte doch ihren Tribut. Im heißen Sommer 1947 kam es in Kobscheid zu einem verheerenden Brand. Begünstigt durch die Trockenheit und einen starken Wind brannten mehrere Häuser und der erst kürzlich wieder hergestellte Dachstuhl der Kapelle ab. Die beiden zusammengetrommelten Wehr-Reste aus Auw und Roth mussten wegen Schlauchmangels ziemlich hilflos zusehen, wie der Brand wütete.

Die Erkenntnis aus dieser Katastrophe war allen klar: man musste zur Verhütung ähnlicher Falle auch in dieser schrecklichen Notzeit an den schnellen Wiederaufbau der Feuerwehr denken.

1948 wurde die Freiwillige Feuerwehr Auw neu gegründet. Erster Wehrführer war Peter Praum. Er versah sein Amt bis 1960.

Zuerst besorgte man eine gebrauchte Spritze aus Winterspelt vom Typ TS 8. Sie hielt bis zum Brand des Schuppens des Wehrführers im Jahre 1959, dabei gab sie den Geist auf. Man besorgte zuerst neues Schlauchmaterial, aber für Beschaffung von Uniformen reichten die Mittel nicht. So musste man am 1. Nachkriegs-Feuerwehrtreffen 1950 in Prüm noch geschlossen in Zivil teilnehmen.

1951 nahm man den Bau eines Feuerwehrgerätehauses in Angriff. Es wurde in der Ortsmitte bei der Schule errichtet. Nach den damaligen Bestimmungen musste die Gemeinde eine kleine Notwohnung mit errichten, sie war in der Folgezeit stets vermietet. In dem Untergeschoss bekam in einem Raum die Feuerwehr ihren Abstellraum, während der andere für den damals noch verwendeten Leichenwagen reserviert wurde. 1953, anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Auwer Wehr, wurde das neue Spritzenhaus feierlich eingeweiht.

Festumzug 1953